Kutterangeln auf Dorsch

Kutterangeln

Kutterangeln ist immer ein spannendes Erlebnis auf See.

Wenn man in aller Frühe zum Kutterangeln aufbricht, stellt sich die Frage immer aufs Neue, welchen Angelplatz kann man an Bord ergattern. Ist der Hafen erreicht, werden die Angler von den Möwenschreien empfangen und dann freut man sich auf einen schönen Angeltag. Bald startet der Kapitän den Motor und erwartungsvoll beginnt die Angelfahrt. Die Erlösung kommt dann mit dem Hupsignal und die zurecht gelegte Bootsrute mit Montage wird in die Hand genommen. Das Auswerfen der Köder beginnt in der Hoffnung, dass mit der ersten Drift gleich ein Dorsch einsteigt.

Das Kutterangeln mit dem klassischen Pilken auf der Ostsee hat sich mittlerweile vom robusten Reißen zum sanfteren Fischen entwickelt. Es werden leichtere, sensiblere Ruten mit denen sich die Köder gefühlvoll führen lassen eingesetzt. Das geschieht ähnlich wie z.B. beim Twister angeln auf Zander.

Twister tanzen lassen

Der Pilker selbst dient beim Kutterangeln auf der Ostsee nur noch als Lock- und Wurfgewicht. Für diese Zwecke entfrent man den Drilling und die Hängergefahr wird ausgeschaltet. Als sogenannte Köder fungieren die sogenannten Beifänger (Jigs). Das sind fünf bis acht Zentimeter lange Twister, die an drei bis vier Gramm leichten Bleiköpfen bzw. Jighaken montiert werden. Beim Aufziehen ist unbedingt darauf zu achten, dass der gekrümmte Twisterschwanz immer nach außen, also vom Hakenbogen weg zeigt. Einen bis maximal zwei Beifänger fixiert man per Seitenarm etwa 40 bis 50 Zentimeter oberhalb des Pilkers. Durch leichte Auf- und Abwärtsbewegungen der Rutenpsitze lässt man die Twister im Wasser verführerisch tanzen. Mit solch einer Montage nennt man im klassischen Sinne nicht Pilken, sondern Jiggen.

Dorsche werden mit Grundkontakt gefangen

Ganz wichtig beim Dorschangeln ist der Kontakt zum Bodengrund. Der Dorsch ist nun mal ein Raubfisch, der am Boden lebt. Der Angler muss deshalb immer hart am Grund fischen. Die Gewichte sollten so von 100 bis 150 Gramm wiegen. Bei den Twistern ist die Farbe sehr wichtig. Japanrote Schwänze in Kombination mit neongelben Jigköpfen sind in der Ostsee meist unschlagbar. Bei klarem Wasser und sonnigem Wetter kann man auf dunkle Dekors umsteigen.

Würfe in Driftrichtung

Je nach Driftrichtung ist entsprechend eine andere Strategie notwendig. In der Andrift gilt es, die Köder möglichst weit auszuwerfen. Der Vorteil dabei ist, man ist eher am Fisch als die Mitangler im Rücken. Hat der Pilker den Grund erreicht, wird die Schnur gestrafft, man beginnt mit leichten Zupfbewegungen. Das ganze wiederholt man so lange, bis der Kutter über den Köder treibt. Nun beginnt das Spiel von vorn. Wer in der Abdrift fischt, lässt den Pilker einfach an der Bordwand absinken. Damit er sich durch die Drift nicht zu weit vom Grund entfernt, wird ab und zu Schnur nachgegeben. Ist dies zu oft nötig, muss ein schwererer Pilker her.

Vorschlag Angelmontage auf Dorsch

  • Rute: Eine drei Meter lange Pilkrute mit semiparabolischer Aktion, ein Wurfgewicht von 100 bis 200 Gramm.
  • Rolle: Eine große Stationärrolle mit hoher Übersetzung und großem Spulendurchmesser.
  • Hauptschnur: 0,12er bis 0,15er Geflochtene, im Winter auch eine 0,35er bis 0,40er Monofil.
  • Jigköpfe: Drei bis vier Gramm schwer, eine gute Farbe ist Neongelb.
  • Jighaken: Größe 2/0 bis 3/0.
  • Beifänger: Fünf bis acht Zentimeter lange Twister in Japanrot oder Schwarz (auch Kombifarben).
  • Pilker: In Gewichten von 100 bis 200 Gramm.
  • Foto: Von olwes – cc