
Spinnfischen auf Forellen.
Wenn die Forellen jeden Spinnköder meiden, wird der Streamer mit der Spinnrute eingesetzt. Aber wie soll man so einen leichten Köder mit der Spinnrute werfen? Die Lösung ist recht einfach. Es wird ein mittleres Bleischrot vor dem Streamer geschaltet, ungefähr in fünf Zentimeter Abstand. So gewinnt der Köder nicht nur Wurfgewicht, sondern auch genügend Tiefgang. Er schrammt direkt über den Gewässerboden und dort lauern die größten Forellen. Ein großer Vorteil gegenüber dem Fliegenfischen ist, dass man einen völlig unbeschwerten Streamer auswählen kann, denn das Gewicht sitzt auf der Hauptschnur. Also hat der Fisch keinen Hebel, um sich vom Köder zu befreien. Genau das passiert aber oft bei Ködern mit Bleikopf oder Drahtwicklung, wie sie Fliegenfischer beim tiefen Angeln einsetzen.
Beim Streamern gibt es Hunderte von Modellen in allen möglichen Größen, Formen und Farben. Für den Anfang kommt man mit einen einzigen Muster aus, mit dem Wooly Bugger. Das ist ein Streamer mit einem langen Schwanz, der enorm verführerisch im Wasser spielt. Alles was man fürs erste braucht ist ein heller und ein dunkler Streamer. Später kann man sein Streamer-Arsenal erweitern. Welcher Köder besser läuft wird am Bach ausprobiert. Mit der Hakengröße zwischen 4 und 8 ist man gut gerüstet. Je größer man die Forellen fangen möchte, desto größer sollte auch der Streamer sein. Im Frühjahr und im Herbst sind ohnehin Großköder angesagt. Im Hochsommer sind die Forellen auf Insekten spezialisiert, dann fängt man mit kleineren Streamern besser.
Spinnfischen Streamer Angeltechnik
Wie bietet man den Streamer an?
Ähnlich wie beim Angeln mit Spinner wird dicht an den Unterständen gefischt. An unterspülten Ufern, Bäumen im Wasser und Krautfahnen. Die Plätze werden überworfen und der Köder wird heran gekurbelt. Dann kommt der entscheidende Vorteil gegenüber dem Spinner: Den Streamer kann man an dem vemuteten Standplatz einer Bachforelle längere Zeit spielen lassen, ohne zu kurbeln. Der Köder wedelt von alleine in der Strömung. Nur die Rute wird nur gelegentlich ruckartig angehoben und gesenkt. Diese Provokation kann keine Forelle lange ertragen und sie schnappt zu. Außerdem kann man mit dem Streamer an Plätze vordringen, die mit dem Spinner nicht zu erreichen sind. Zum Beispiel unter hängende Äste oder unter Teppiche aus Treibgut. Dazu muss man den Streamer so leicht beschweren, dass er nicht direkt zum Grund sinkt, sondern immer wieder ein gutes Stück mit der Strömung treibt, wenn man ihn mit der Rute anhebt.
Wurftechnik am Hindernis
Nun wirft man den Köder oberhalb des Platzes ein und lässt ihn unter ein Hindernis treiben. Bei jeder Bremsung des Streamers steigt er hinter dem Bleischrot ein Stückchen auf. Gerade bei dieser Flucht nach oben schnappen die Forellen gerne zu. Dann lässt man den Streamer ein neues Stückchen treiben, bis man das Hindernis abgesucht hat. Hänger sind selten, nur die Bleischrote berühren den Grund, nicht der Streamer. Außerdem ist der Einzelhaken weniger anfällig als der Drilling eines Spinnköders.
Angelausrüstung zum Spinnfischen Streamer
- Das Gerät muss stark genug sein, um eine Bachforelle aus dem Hindernis zu holen.
- Um den Streamer bis zu 10 Meter werfen zu können, geht das mit einem mittleren Bleischrot.
- Monofilschnüre von 0,18er bis 0,20er von guter Qualität bewehren sich gut. Dazu eine weiche 3-Meter Spinnrute mit der man den Köder gefühlvoll anbieten kann
- Foto: Manu el Loco – cc