Bedrohung der Dorschbestände durch die Rippenqualle

Die Rippenqualle

Seit Jahren gehen die Dorschbestände in der Ostsee zurück. Jetzt kommt eine neue Gefahr durch die Rippenqualle (Mnemiopsis leidyi) hinzu, die bis zu 10 Zentimeter groß werden können. Diese leuchtenden Quallen sind normalerweise vor der nordamerikanischen Ostküste beheimatet. Sie wurden vermutlich als blinde Passagiere durch Ballastwasser in unsere Gewässer eingeschleppt. Rippenquallen leben räuberisch und haben es auf Eier von Dorsche abgesehen.

Die Rippenqualle hat sich auch in der Nord- und Ostsee verbreitet

Im Leibniz-Instituts für Meereswissenschaften (IFM-Geomar) haben Forscher im Bornholmer Becken Proben von Planktonorganismen entnommen. Als die Meeresbiologen in den Rippenquallen Dorscheier entdeckt haben, ist ihnen klar geworden, welche Auswirkungen dieser Organismus auf das gesamte planktische Ökosystem der Ostsee haben könnte. Die Forscher sehen sich im Verdacht bestätigt, dass Rippenquallen einen negativen Einfluss auf das Überleben der Fische in den frühen Lebensstadien haben.

Rippenquallen sind durchsichtig und sind gefräßige Räuber immer auf der Jagd nach kleinen Tierchen und Plankton. Es kann vorkommen, dass ein großes Exemplar mal einen kleineren Fisch oder Wurm fängt. Die Qualle kann die Beute gleich verschlucken oder über ihre Tentakel fangen. Im Magen wird die Beute durch Enzyme verdaut.

Rippenqualle – Fortbewegung im Wasser

Die Rippenqualle bewegt sich geisterhaft durchs Wasser. Die Qualle verfügt im Tierreich über ein einzigartiges Fortbewegungsorgan: Bunt schillernde Plättchen, die wie kleine Ruder in Reihen oder „Rippen“ angeordnet sind. Das Schlagen dieser Plättchen wird von einem Gleichgewichtsorgan namens Statocyste kontrolliert: Je nach Ausrichtung des Tiers zur Erdanziehungskraft verändert sich die Schlagfrequenz der Plättchen. Damit kann die Rippenqualle erkennen, ob sie parallel zur Oberfläche schwimmt. Sie kann den Kurz korrigieren, wenn das nicht er Fall ist.

Rippenqualle Steckbrief

  • Wissenschaftlicher Name: Ctenophora
  • Eine ausgewachsene Rippenqualle wird nur einige wenige Zentimeter groß und sie ist klassisch mit den Nesseltieren (Cnidaria) ein zu den Hohltieren (Coelenterata) zusammengefasster Tierstamm.
  • Das Tier sieht zwar oberflächlich wie eine Qualle aus. Sie gelten als zoologisch nicht als echte Quallen, weil ihr die charakteristischen Nesselzellen fehlen. Es gibt weltweit in den Ozeanen mehr als 100 Arten.
  • In der Regel ist das Tier farblos, hat eine tütenförmige Gestalt und besitzt ein indirektes Leuchtvermögen
  • Der Name der Rippenqualle, die auch Kammqualle genannt wird, kommt daher, weil sie kammartige Plättchen besitzt. Auf kurze Distanzen sind sie in der Lage durch Ruderschlag ihrer Geißelplättchen aktiv zu schwimmen. Manche Arten setzen die Muskelzellen ihrer Mundlappen zum Schwimmen ein.
  • Aussehen: In tieferen Gewässern können Rippenquallen auch bunt gefärbt sein. Die Tiere lassen sich von der Meeresströmung einfach treiben.
  • Nahrung: Die Rippenqualle fängt mit ihren Tentakeln Fischbrut, Tierlarven, Würmer, Krebse, Nesseltiere und Plankton.