Scholle, Flunder oder Kliesche, die Plattfische erkennen

Eine kapitale Scholle in der Nordsee gefischt

Eine kapitale Scholle in der Nordsee mit Wattwurm gefischt.

Viele sagen zu den drei Plattfischarten einfach nur Butt. Aber anhand von Merkmalen kann man die Fische (Scholle, Flunder und Kliesche)  gut unterscheiden.

Die Scholle, Flunder und Kliesche beste Beißzeiten (Beißkalender Monate)

Steckbrief Scholle

Die Augenseite der Scholle (auch Goldbutt genannt) ist glatt und hat eine marmorierte Farbe von lehmiggelb bis graubraun. Sie ist mit deutlichen, fast runden orangeroten, auch auf den Flossen mit auftretenden Farbtupfern behaftet. Die Seitenlinie ist wie auch bei der Flunder nur leicht gebogen.

Die Flunder

Die Flunder (Platichthys flesus) lebt an Sand- und Schlickküsten in Tiefen bis zu 100 Metern.

Die Flunder (Platichthys flesus) lebt an Sand- und Schlickküsten in Tiefen bis zu 100 Metern.

Steckbrief Flunder

Die Körperoberseite (Augenseite) der Flunder (auch Graubutt, Rauhbutt genannt) ist meist graubraun marmoriert und hat eher blasse orangenrote Farbtupfer auf der Haut. Im Gegensatz (Unterschied) zur Scholle hat die Flunder eine sich anfühlende raue Haut mit dornigen Warzen darauf, die sich hauptsächlich im Verlauf der Seitenlinie, am Kopf und im Ansatzbereich der Saumflossen befinden. Die Seitenlinie ist über der Brustflosse ist nur schwach gebogen.

Die Kliesche

Die Kliesche (Limanda limanda) ist auch ein Angelfisch in der Nord- und Ostsee.

Die Kliesche (Limanda limanda) ist auch ein Fisch, die man  in der Nord- und Ostsee angeln kann.

Steckbrief Kliesche Fisch

Auf der Augenseite ist die Kliesche (auch Scharbe, Limande genannt) einheitlich rotbraun gefärbt und kaum marmoriert. Manchmal dringen auf der rauen Haut kleine schwache gelbe Punkte durch. Eine helle Unterseite (Blindseite) wirkt leicht durchscheinend ohne dornige Hautwarzen. Die Kliesche hat über der Brustflosse eine deutlich gebogene Seitenlinie, die eine Flunder und Scholle nicht hat.

Fangzeiten (Beißzeiten) angeln auf Scholle, Flunder und Kliesche

Besonders gute Fänge von den Plattfischen bestehen im Frühjahr von März bis Ende Mai sowie im Herbst bis zum Frühwinter hin. Ab Mitte September ziehen sich die Plattfische in tiefere Gewässerbereiche zurück. Dann heißt es lieber vom Boot oder von einigen Molen aus auf die begehrten Fische zu angeln. Gute Beißzeiten beim Brandungsangeln auf Scholle, Flunder und Kliesche sind von der Morgendämmerung an bis ca. eine Stunde vor der Mittagszeit. Dann wieder von der Abenddämmerung an bis zu einer Stunde vor Mitternacht. Wird vom Boot aus in tieferen Wasser gefischt, sind die Beißzeiten auf die Platten den ganzen Tag oft gleich bleibend gut. Bei  völliger Dunkelheit sind die Fangaussichten auf Plattfische oft nur mäßig.

Scholle in der Nordsee auf Jagd nach Futter
Scholle in der Nordsee auf Jagd nach Futter.

Laichzeiten Plattfische

Laichzeit Schollen

Die Schollen laichen überwiegend in den Wintermonaten in der Ostsee bereits ab November, wenn die Wassertemperatur 6 Grad Celsius beträgt (Mindestsalzgehalt von 10 bis 12 Gramm Salz pro Liter). Die Schollen-Weibchen legen 50.000 bis 500.000 Eier mit 1,6 bis 2,1 Millimeter Durchmesser ab, die freischwebend im Wasser treiben. Nach ca. 10 bis 20 Tagen schlüpfen die Larven aus mit einem Durchmesser von 6 mm.

Laichzeit Flunder

Die Flundern laichen in den Monaten ca. von Januar bis April an den Meeresküsten und schwimmen in die Flussläufe hinauf. Nach erreichen der Geschlechtsreife kehren sie an die Küsten zurück. Ein Weibchen kann bis zu 2 Millionen Eier ablegen (Durchmesser 0,8 bis 1,4 mm), die frei im Wasser schweben. Bei einer Wassertemperatur von 10 °C schlüpfen die Larven nach ca. einer Woche aus.

Laichzeit Kliesche

Die Klieschen laichen ca. von Februar April bis April. Die Eier treiben frei im Meer umher (planktonisch). Klieschen besitzen im Gegensatz zu Scholle und Flunder keinen Wandertrieb und sind Standfische, die in Küstennähe mal tieferes und flacheres Wasser aufsuchen.

Steckbrief Glattbutt

  • Körperlänge bis 70 cm
  • Gewicht bis zu 7 kg
  • Vorkommen: Atlantik, Mittelmeer, Nord- und Ostsee, Schwarzes Meer.
  • Nahrung: Kleine Fische, Krebse und Weichtiere
  • Laichzeit Glattbutt: Vom Frühjahr bis zum Sommer.
  • Das Weibchen (Rogner) gibt ihre Eier in das freie Wasser ab.
  • Die Eier treiben an der Oberfläche, weil sie mit einem eingelagerten Öltröpfchen versehen sind.
  • Nach ca. 2 Wochen der Eiablage schlüpfen die Larven und ernähren sich von Plankton.
  • Ab einer Länge von ca. 25 cm werden die Männchen geschlechtsreif, die Weibchen mit der Länge von etwa 30 bis 40 cm.
Der Steinbutt ist nah mit dem Glattbutt verwandt.

Der Steinbutt (Gewicht 9,5 kg) ist nah mit dem Glattbutt verwandt.

Steckbrief Steinbutt

  • Der Plattfisch erreicht eine Länge von 50 bis 70 cm, Gewicht von mehr als 20 kg.
  • Die Körperform ist fast kreisrund
  • Die Oberseite ist farblich grau, grünlich, dunkelbraun, das Muster ist gefleckt marmoriert., die Untersteite ist weiß.
  • Die Fische leben in Gewässertiefen von 20 bis 70 Metern.
  • Vorkommen: Atlantik, Mittelmeer, Nord- und Ostsee.
  • Nahrung: Grundfische wie Sandaale und Grundeln, Krebse und Weichtiere.
  • Laichzeit Steinbutt in Nord- und Ostsee findet von April bis August in den Wassertiefen von 10 bis 40 Metern statt.
  • Je nach Körpergröße legt das Steinbutt-Weibchen 10 bis 15 Millionen Eier in das freie Wasser ab.
  • Nach der Besamung des Männchens (Milchner) entwickeln sich aus den befruchteten Eiern nach 7 bis 10 Tagen die Fischlarven. Die anfangs symmetrische Larven ernähren sich im flachen Wasser von Plankton.
  • Mit der Länge von 8 bis 10 cm ziehen die Jungfische ins tiefere Wasser und sind inzwischen stark asymmetrisch, nämlich linksäugig geworden.

1. Foto Scholle: cc – fishweymouth
2. + 3. Foto: cc – Von Hans Hillewaert
4. Foto: cc – Frank Gloystein
5. Foto Steinbutt: cc – Von Tregde Ferie