
Der Köder wurde gepackt und schon beginnt der Drill eines Hechtes.
Wenn der Hechtköder ins Wasser einschlägt, das Wasser spritzen lässt und er glitzernd abwärts taumelt, stürzt sich oft ein Hecht gleich auf ihn. Hinzu kommen unzählige Fälle, in denen Bisse beim Absinken erst gar nicht bemerkt werden. Die Schnur ist schlaff, der Bügel womöglich nicht umgelegt, der Angler ist in Gedanken nicht bei der Sache. Natürlich lässt der Hecht, nachdem er auf Holz oder Metall gebissen hat, ganz schnell wieder vom Köder ab.
Wie kann man das Taumeln des Kunstköders beim Hechtangeln nutzen?
Da kommt es zunächst auf die Konzentration an. Sobald der Spinnköder das Wasser berührt, kann ein Hecht beißen und man muss für den Anhieb bereit sein. Man klappt den Bügel um und lässt den Köder an straffer Schnur absinken, währen die Rute leicht aufwärts zeigt. Am deutlichsten erkennt man Bisse direkt nach dem Einwerfen. Die werden oft von einem Schwall, manchmal sogar von einem Klatschen begleitet. Solche Blitzangriffe sind vor allem dann zu erwarten, wenn man direkt den Standplatz eines Hechtes anwirft oder der Fisch gerade raubt.
Hechte fangen mit Biss-Erkennung beim Absinken
Wie erkennt man Bisse beim weiteren absinken z.B. im Mittelwasser?
Da hilft einen eine gut sichtbare Schnur. Allen voran sollte man immer wissen, wie tief das Gewässer am Angelplatz ist und wie lange braucht der Köder bis er den Grund erreicht. Wenn die Schnur in dieser Absinkphase stoppt oder gar durch einen Ruck beschleunigt, wird blitzartig angeschlagen. Den Biss knapp über Grund vom gewöhnlichen aufschlagen des Köders zu unterscheiden ist allerdings schwierig. Beide Fälle stellen sich fürs Auge oft gleich dar, die Schnur stoppt, läuft nicht mehr ab. Aber was man nicht sieht, kann man an der straffen Schnur oft spüren, zumal an der geflochtenen, die jede Bewegung in der Hand überträgt. Das Aufprallen des Köders macht sich durch ein kurzes, leichtes Zittern bemerkbar. Umso schwächer, je weicher der Grund ist. Bei einem Biss dagegen, wenn der Hecht von unten angreift, erschlafft die Schnur urplötzlich. Oder sie bricht zur Seite aus.
Anhieb setzen
Im Zweifel gibt es nur eine Antwort, sofort anschlagen. Damit gewinnt man in jedem Fall, wenn es ein Biss war wird der Raubfisch gehakt. Wenn nicht, flüchtet der Köder nach oben und das reizt Hechte zum Angriff. Am fängigsten zum Taumeln sind leichte Spinnköder, die beim Absinken von alleine arbeiten. Das sind z.B. dünnblechige Löffelblinker oder tote Köderfische, die glitzernd und fast wie in Zeitlupe abwärts taumelm. Auch Gummifische, die verführerisch nach unten schwänzeln.
Eine gewisse Ausnahme: Vorbeschwerte (Bleikopf-)Spinner, deren Blatt beim Sinkflug fleißig rotiert. Im Gegensatz dazu bringen unbeschwerte Sinkwobbler kaum Bisse; die meisten Modelle arbeiten erst auf Zug. Werden die attackiert, dann meist direkt nach dem Einwerfen.
Foto: Ray Dumas – cc