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Der Bitterling (Rhodeus sericeus amarus)

Fischsteckbrief der Bitterling äußerliche Kennzeichen:

Foto: Bitterling

- Der Bitterling ist der kleinste Karpfenfisch mit relativ hohem Rücken und halbunterständigem Maul
- der Körper wird von großen Schuppen geschützt
- der Rücken ist die meiste Zeit im Jahr graugrün gefärbt, Seiten und Bauch sind silbrig
- über der Seitenmitte zieht sich ein opalisierender Streifen von blaugrüner Farbe hin
- in der Laichzeit werden über den Augen und am Maul des Männchens zwei Laichwarzen ausgebildet, wobei die Seiten rotviolett erscheinen und hinter den Kiemendeckeln ein blauer Fleck sichtbar ist

Lebensräume und Fortpflanzung vom Bitterling:

Die Bitterlinge werden nur sechs bis neun Zentimeter groß und ernähren sich hauptsächlich von Pflanzen. Sie leben in Seen und lieben langsam fließende Gewässer. Sie sind in Flussunterläufen, alten Flussarmen und Buhnen mit schlammigen Untergrund anzutreffen. Die Bitterlinge ist in Mittel- und Osteuropa beheimatet und in Deutschland eher seltener anzutreffen.

Eine außergewöhnliche Fortpflanzung der Bitterlinge hat dazu geführt, dass sie auf der Liste der vom Aussterben bedrohter Tiere nominiert wurden. Die Kleinfischart ist zum Laichen auf Fluss- oder Teichmuscheln angewiesen. Hat ein laichfähiges Bitterlingspaar im Frühjahr eine Muschel gefunden, wird auf das Luftholen der Muschel gewartet, die dann ihre Schalenklappen etwas erweitern muss. Jetzt legt das Weibchen mit ihrer Legeröhre durch die Atemöffnung ein paar Dutzend Eier ab, die dann in den Kiemenraum der Muschel aufgenommen werden. Oft lockt das Männchen gelegentlich durch das Rituale Balzverhalten noch weitere Weibchen an, die dann auch noch ihre Eier mit ablegen. Anschließend gleich darauf schwimmt das Männchen über die Atemöffnung der Muschel und stößt eine Spermawolke darüber aus, die bei dem nächsten Atemzug eingesogen wird. Aus den befruchteten Eiern schlüpfen dann in zwei bis vier Wochen die Jungfische geschützt heran.

Die Muschel nutzt diese Fortpflanzungsstrategie ebenfalls aus, indem ihre schwimmunfähigen Larven sich an die Jungbrut heften und so nach deren verlassen in andere Lebensräume gelangen.

Der Bitterling ist im Jahr 2008 zum Fisch des Jahres auserwählt worden